Schwerpunkt 29. Dezember 2025, von Isabelle Berger

Doris Hofer: «Motivation soll von innen kommen»

Selbstoptimierung

Für Ex-Fitness-Influencerin Doris Hofer muss nebst dem Physischen auch das Mentale stimmen.

«In meinen zehn Jahren als Fitness-Influencerin wollte ich Menschen helfen, sich mehr zu bewegen und gesünder zu essen. Es ging mir nie ums Aussehen und ums Dünnsein. Meine Fitnessplattform ‹Squatgirl› startete ich, weil ich auch nach der zweiten Geburt schnell wieder fit war und mich meine Freundinnen fragten, wie ich das schaffte. 

Ich bin überzeugt, dass das davon kommt, dass ich mich schon immer gesund ernährt und viel bewegt habe. Diesen Lebensstil zu pflegen, aber auch, dabei den Genuss nicht zu kurz kommen zu lassen, lernte ich bereits von meinem Grossvater und meiner Mutter. Ich hatte das Glück, sie als Vorbilder zu haben. Mit meinem Engagement wollte ich etwas zurückgeben und ein Vorbild für andere sein. 

Die richtige Art Motivation 

Mit dem Fitnesstraining fing ich an, als ich 20 Jahre alt war. Mein damaliger Freund fand, dass ich nicht so fit sei wie seine Ex-Freundin. Heute finde ich seine Bemerkung fies, und ich weiss auch, dass eine solche Motivation von aussen nicht zum Erfolg führt. Will man sich verändern, muss die Motivation von innen her kommen. Im Alter so gesund sein zu wollen, dass ich immer noch mit den Grosskindern auf dem Spielplatz rumrennen kann – das motiviert langfristig. 

In meiner heutigen Arbeit als Life-Coach schaue ich jetzt nicht mehr nur auf die Gesundheit. Läuft es zum Beispiel im Job oder bei den Finanzen schlecht, muss man dort ansetzen.

Ich finde es wichtig, darauf zu achten, körperlich und mental jung zu bleiben. Mit Sport kann man den altersbedingten Muskelabbau verhindern und das Herz jung halten. Ausserdem ist Bewegung – vor allem in freier Natur – das beste natürliche Mittel gegen Depression. 

Als Influencerin war ich sehr aktiv auf Social Media. Mit der Zeit wurde mir Social Media aber zuwider. Man weiss nie, wie viel dort wirklich echt ist. Aber ich brauchte Social Media, um neue Kundschaft zu gewinnen. So versuchte ich, neben Posts zu Fitness und Ernährung auch solche etwa zum Thema Familie zu machen. Heute bin ich froh, nichts mehr posten zu müssen. 

Von Social Media zum Life-Coach

In meiner heutigen Arbeit als Life-Coach schaue ich jetzt nicht mehr nur auf die Gesundheit. Läuft es zum Beispiel im Job oder bei den Finanzen schlecht, muss man dort ansetzen. Auch gute Beziehungen sind wichtig, innerhalb der Familie, bei der Arbeit oder mit sich selbst. 

Die Liebe zu und der Respekt vor den Menschen, die mir am Herzen liegen, motivieren mich auch, mich fortlaufend zu hinterfragen und zu verbessern. Was meine Familie und mein Partner von mir denken, ist mir wichtig. Verletze ich mit meinem Verhalten andere, ist es an mir, das zu ändern und daran zu arbeiten.»