Eine neue Ära beginnt beim Blauen Kreuz des Kantons Graubünden. An ihrer ausserordentlichen Generalversammlung im Oktober haben die Mitglieder entschieden, dass sich die Churer Sektion (Blau-Kreuz-Verein Chur) und der Bündner Kantonalverband (Blaues Kreuz Graubünden) zusammenschliessen.
Betrieb gesichert
«Damit sind langfristig der Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Angebote in der Suchthilfe und Prävention gesichert», sagte David Lederer, Geschäftsführer des Kantonalverbandes. Lederer, der auch den Churer Verein präsidiert, versicherte, dass alle Aktivitäten weitergeführt werden. Im Kantonalverband arbeiten zwölf Personen in den Bereichen Prävention, Suchtberatung und Brocki-Shops.
Neue Kooperationen
Fusionspläne zwischen den beiden Vereinskonstrukten gab es schon lange. Von den einst über 20 BlauKreuz-Sektionen im Kanton blieb einzig der Churer Verein übrig. Alle anderen gingen in den letzten Jahrzehnten im Kantonalverband auf. Dass nun umgekehrt der Kantonalverband von einer Sektion übernommen wird, hängt mit den finanziellen Voraussetzungen des Blauen Kreuzes Graubünden zusammen. Dringend benötigte Investitionen in den Brockenhäusern in Thusis und Zizers, die damit verbundenen Umzüge nach Cazis beziehungsweise Landquart und der durch Personalmangel und zahlreiche Wechsel blockierte Neustart erforderten vom Blauen Kreuz Graubünden ein hohes finanzielles Engagement.
Solides Fundament
Der Verein Chur steht mit Einnahmen aus einer eigenen Liegenschaft auf soliden Füssen. Damit das auch so bleibt, soll der aus der Übernahme neu gebildete gemeinsame Verein mit den Ostschweizer Kantonalverbänden kooperieren. «Das gibt uns noch mehr Schlagkraft», so Lederer.
Neuer Vertrag
Ziel ist eine Stärkung der traditionellen Blau-Kreuz-Arbeit, die auf kostenloser Beratung und Begleitung von Menschen mit einer Alkoholproblematik beruht. Bis Ende Jahr haben die Vorstände Zeit, einen Übernahmevertrag auszuarbeiten, der den Mitgliedern zur Genehmigung vorgelegt wird. David Lederer wird Geschäftsführer des neuen Vereins. Als Präsident des Churer Vereins tritt er auf Ende Jahr zurück.
