Filme, die für den Schutz der Natur sensibilisieren

Ökologie

Das «Filme für die Erde»-Festival bringt vom 17. – 20. September inspirierende Umweltfilme in die Kinos. Zum Beispiel «Requiem in Weiss», ein Film übers Gletschersterben. 

In Österreich wird vor der Kulisse eines atemberaubenden Bergpanoramas ein Gletscher zu Grabe getragen. In Form eines Sargs liegt das Eis symbolisch vor der Trauergemeinde. Bereits tropft es stetig vom Metallgestell, auf dem der Eissarg aufgebart ist. 

Musik und eindringliche Reden über den Zustand der Gletscher und unsere Verantwortung als Menschen begleiten die künstlerische Intervention. Zu sehen ist sie im Dokumentarfilm «Requiem in Weiss», die der österreichische Filmemacher Harry Putz über die Gletscher der Alpen gedreht hat. 

Putz reist mit der Kamera zu 13 Gletschern der Alpen, so auch zum Aletschgletscher. Dort spricht er mit Wissenschaftlerinnen, Umweltschützern und Einheimischen darüber, was sich verändert, wenn das «ewige Eis» schwindet und der Permafrost sich auflöst. Gleichzeitig zeigt er, wie der Tourismus in den Gletschergebieten boomt, wie die Eingriffe in die Natur immer drastischere Formen annehmen: Hangsicherungen, Abdeckungen, Schneedepots, Beschneiungsanlagen, massive Geländeplanierungen – ein Wettlauf mit der Zeit.

«Requiem in weiss» wird am «Filme für die Erde»-Festival gezeigt, das dieses Jahr zum 15. Mal in mehreren Schweizer Städten stattfindet: in Basel, Bern, Luzern, Solothurn, St. Gallen, Thun, Winterthur, Zug und Zürich. Am Festival werden ausgewählte Umweltdokumentarfilme gezeigt, die komplexe Umweltthemen greifbar machen und zum Nachdenken anregen. Das diesjährige Festivalmotto lautet «Verantwortung verbindet – generationenübergreifend anpacken». 

Begleitet werden die Filmvorführungen durch ein vielfältiges Rahmenprogramm. Gäste aus Kultur, Forschung und Umweltorganisationen vertiefen gemeinsam mit dem Publikum das Thema des jeweiligen Films. 

Bildungs- und Vernetzungsplattform

Das «Filme für die Erde»-Festival versteht sich nicht nur als kulturelles Ereignis, sondern auch als Bildungs- und Vernetzungsplattform. Es bringt internationale Filmkunst mit lokalem Engagement zusammen. Indem die Filme Geschichten von Menschen erzählen, die bereits an Lösungen arbeiten, vermitteln sie Hoffnung, ohne die Dringlichkeit auszublenden. 

Das Festival basiert auf dem Prinzip «pay what you can»: Der Ticketpreis kann selbst bestimmt werden. Neben «Requiem in Weiss» stehen dieses Jahr folgende Filme auf dem Programm: «Trop chaud», «Tamina», «Home is the Ocean», «Scars of Growth», «Future Council», «Black Water».

Hier gehts zum detaillierten Festivalprogramm

Umweltbildung und Film-Mediathek

Der Verein «Filme für die Erde» mit Sitz in Winterthur, der das gleichnamige Festival organisiert, engagiert sich seit 2007 für die Umweltbildung durch kuratierte Filme von hoher Qualität. Er führt eine öffentliche Film-Mediathek mit über 600 relevanten Umweltdokus. Manche können kostenlos gestreamt werden. Von anderen sind Trailer, Filmbeschriebe und Jury-Bewertungen verfügbar sowie Angaben über Streaming-Möglichkeiten.  

www.filmsfortheearth.org