Wie feiert ein Land seine Unabhängigkeit, während seine Menschen bedroht und getötet werden? Mit Gesang und Tanz! Diese Antwort lieferte der Festgottesdienst in der reformierten Kirche Pratteln mit dem ukrainischen Folkensemble Farby. Statt Klagelieder sangen die vier Frauen Liebeslieder aus ihrer Heimat.
Der Gottesdienst war Teil einer internationalen Initiative: Am 24. August fanden weltweit Gottesdienste und Gebete statt, zu denen der Ukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften aufgerufen hatte. Eine 24-stündige Gebetskette verband Kirchen, Synagogen, Moscheen und interreligiöse Gruppen. Auch die evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) beteiligte sich an der Aktion.
Lieder zwischen Sirenen und Bomben
Das Pfarramt für weltweite Kirche, die reformierte Kirchgemeinde Pratteln-Augst und die Basler Ortsgruppe des Ukrainischen Vereins Schweiz organisierten den Gottesdienst, der die Besucherinnen und Besucher tief bewegte. Die Sängerinnen reisten eigens aus Charkiw an, begleitet vom ostukrainischen Instrumentaltrio ZymBanDo.
«Der 24. August steht für unsere Freiheit, unseren Kampf um Souveränität und die Hoffnung auf Frieden», sagte die ukrainische Botschafterin Iryna Venediktova in ihrem Grusswort. Ihre Worte hallten durch die steinernen Kirchenwände – und in den Herzen der Zuhörer. Viele der über 4000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die seit Kriegsbeginn in Basel Zuflucht gefunden haben, kennen Menschen, die durch den Krieg starben.