Der Spielsport faszinierte mich. Das wettkampfmässige Federballspielen ist eine der vielseitigsten Sportarten. Schnelligkeit, Sprung- und Schlagkraft und Ausdauer zugleich sind Grundlagen. Weiter ermöglichen gute Technik im Schlagen und Laufen, also der gesamten körperlichen Bewegung, eine bessere Ausgangslage. Schliesslich gilt es, die gegnerische Seite permanent zu lesen und zu analysieren, Schwachstellen zu finden und diese möglichst auszunützen – und das alles mit Entscheidungen, die fast permanent in Sekundenbruchteilen gefällt werden müssen.
Dann trainierte und spielte ich nicht mehr, aus verschiedenen Gründen. Rund 25 Jahre liess ich meine noch vorhandenen Rackets (Schläger) in der Tasche stecken, von ein paar einzelnen Federballspielen im Garten abgesehen. Bis ich mich kürzlich wieder bei meinem «alten» Club anmeldete, um ins Training schnuppern zu gehen. Ich wollte mich wieder mehr bewegen (und Joggen finde ich langweilig).
Bringt Boden unter die Füsse
Nach dem ersten Schnuppern tat mir fast alles weh. Ich spürte unmittelbar meinen Körper; was er gut aushält, wo er an Grenzen stösst oder – gemäss Schmerzempfinden – darüber hinausgeht. Mir wurde deutlich direkter als im Alltag bewusst, dass (natürlich …) auch ich älter werde und dass sich das auswirkt auf meinen Körper – und damit mein Leben.
Und das soll nun eine Seelentankstelle sein? Für mich schon. In und neben der Arbeit verfolge ich das Geschehen auf der Welt relativ stark. Mich interessiert ganz vieles, und ich lasse mich – vor allem mit den heutigen fast unendlichen Informationsmöglichkeiten – gerne mitreissen, sauge Outputs in mir auf wie ein Schwamm. Und lasse mich dann mitunter nicht nur geistig, sondern auch emotional bewegen in einem Mass, das vielleicht manchmal zu viel ist.