Wie fühlt sich ein Pinsel so an? Die meisten Migrantinnen, die zu Cristina Roters kommen, haben noch nie gemalt. Sie stammen aus vielen Regionen, von Afghanistan über Sri Lanka bis Afrika. Manche leben schon lange in der Schweiz, andere sind vor Kurzem hierher geflüchtet.
Alle leiden, meist psychisch und oft auch körperlich. Unter Schmerzen, schlaflosen Nächten, quälenden Ängsten. «Wir malen, damit es dem Herzen wieder gut geht», erklärt die 58-jährige Maltherapeutin und Märchenpädagogin den Frauen in der ersten Stunde. Mit einer Bildgeschichte. «Das verstehen sie, auch ohne Deutsch zu können.»
Roters hat mit dem Kunsttherapeuten Joseph Aschwanden 2018 in Solothurn Zaffe ins Leben gerufen. Das Projekt bietet therapeutische Begleitung für geflüchtete Menschen, die im Herkunftsland oder auf der Flucht Schlimmes erlebt haben und sich fern von der Heimat und der Familie in einem fremden Land zurechtfinden müssen.