Die jungen Leute, die aus dem Zug steigen, werden spätabends mit ihm auch wieder nach Interlaken zurückfahren. Bis dahin erhalten die Passagierinnen und Passagiere an diesem dritten von vier Rundfahrttagen einen weiteren Einblick in die reformierte Jugendarbeit.
Gestartet im Hauptbahnhof Zürich, fuhr der Zug an Auffahrt vom Zürcher ins Berner Oberland, am Tag darauf von der Basisstation Interlaken nach Aarau – immer mit Begegnungshalten. Gastgeberin in Biel nun ist Jahu. Die Glaubensgemeinschaft ist zwar Mitglied der reformierten Berner Landeskirche, zugleich jedoch selbstständig und charismatisch unterwegs. Im Kanton Bern führt sie zwei Privatschulen für die Primar- und Sekundarstufe und bietet auch eine zehnmonatige Ausbildung für kirchliche Jugendleiter aus aller Welt an.
Bei Jahu gibt es Sandwiches für die Jugendzug-Gäste, witzige Spiele, einen Predigttalk und viel poppigen Lobpreis. «Es war anders, als was wir bisher gesehen haben», sagt Daniela Züst. Für einige vielleicht etwas viel Worship, «aber die Stimmung war offen und inspirierend».
Von der Tagung auf Schienen ist die Praktikantin beim Cevi Gossau begeistert. Nicht nur an den Stationen unterwegs, sondern auch im Zug hätten spannende Begegnungen und Workshops stattgefunden. «#MeToo zum Beispiel war herausfordernd», sagt Züst. Zum Workshop über Genderfragen mit vertieftem Lesen von Bibeltexten hatte die Gruppe aus Uster eingeladen.
Die Kirchgemeinde Wädenswil präsentierte die Handy-App «SmartFarm», die kenianischen Kleinbauern tiermedizinische Beratung und Marketingtipps bietet. Zudem gab es Einführungen zu Escape-Room-Spielen oder zur neuen Jugendleiterausbildung der Landeskirche, zu einem erfolgreichen nicht kirchlichen Musiklager und zahlreichen anderen Projekten.