Josef von Arimatäa

Von Adam bis Zippora

Wie linderte David die Depressionen von König Saul? War Maria Magdalena die Geliebte von Jesus? «reformiert.» stellt biblische Gestalten vor.

«Als es aber Abend wurde, kam ein reicher Mann von Arimatäa mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu geworden war. Der ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, dass er ihm gegeben werde. Und Josef nahm den Leichnam, wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in ein neues Grab, das er für sich in den Felsen hatte hauen lassen.»

So steht es in der Bibel (Mt 27,57–60). Josef von Arimatäa, der am Karfreitagabend nach Jesu Hinrichtung kurz die Bühne betritt, kommt in allen vier Evangelien vor. Die Erwähnungen ergeben das folgende Bild: Er war reich, ein angesehener Ratsherr, stammte aus dem Ort Ramathaim (Arimatäa), «wartete auf das Reich Gottes» und war heimliches Mitglied der Jesus-Bewegung.

Als derjenige, der seine eigene Grabhöhle für die Bestattung Jesu zur Verfügung stellte, bekam er einen wichtigen Platz im biblischen Heilsgeschehen. Der Rest ist Legende: Laut ausserbiblischer Überlieferung soll Josef von Arimatäa das Blut aus der Seitenwunde des verstorbenen Jesus im Becher des letzten Abendmahls aufgefangen haben. Dieser Becher wurde in der mittelalterlichen Mythologie zum berühmten Heiligen Gral.