«Die Schweiz hat mir Schutz vor dem Krieg gegeben», erzählt die Klavierlehrerin Oksana Kusmina aus der Ukraine. Und Arbeit: Seit dem 1. Januar 2024 hat sie einen Vertrag mit der evangelischen Kirche in Gachnang als Organistin in Teilzeit. Eine glückliche Fügung. Diese Stelle war gerade frei geworden. Bisher hatte sie als Vertreterin georgelt.
Geholfen, sich in der Schweizer Arbeitswelt zurechtzufinden, habe ihr auch, dass sie vor 24 Jahren als Au-pair in Deutschland gelebt habe. Der Westen und die deutsche Sprache sind ihr nicht fremd. Zudem werde ihr viel Vertrauen entgegengebracht aus ihrem Umfeld. «Ich habe wunderbare Leute neben mir, die mir Kraft geben.» Seit zwei Jahren lebt sie mit ihrer Tochter bei Familie Schüz im Gachnanger Pfarrhaus.
«Interesse zeigen lernen»
Ukrainerinnen rät sie, den Mut zu haben und sich zu interessieren für das neue Arbeitsumfeld in der Schweiz. «Ukrainer sind schüchtern und zurückhaltend», erklärt Oksana Kusmina. «Sie müssen erst lernen, ihr Interesse zu zeigen und keine Angst zu haben, mit den Menschen zu kommunizieren.»
Zudem sei es wichtig, bei der Stellensuche im Internet dranzubleiben. Selbst hat sie über 200 Bewerbungen geschrieben – und auf wenige davon eine Reaktion erhalten. «Da muss man dann das Gefühl aushalten, nicht zu genügen», beschreibt sie ihre Erfahrungen. Denn: Es sei immer noch schwierig, mit dem Status S eine Arbeitsstelle zu bekommen, selbst mit langjähriger Berufserfahrung und sehr guten Deutschkenntnissen. «Doch es gibt immer Lösungen, wenn man danach sucht», betont sie.