Die christlichen Sozialwerke helfen, wo niemand sonst es tut

Diakonie

Rund 2200 Menschen sind in der Schweiz obdachlos. Wo Behörden zögern, springen christliche Sozialwerke ein. Ihr Einsatz zeigt: Wer durch alle Maschen fällt, braucht Solidarität.

Kein Zuhause haben, das Schutz bietet. Keine Familie, keine Freunde, die einen in der Not im Gästezimmer oder auf dem Sofa übernachten lassen. Die etwas Warmes zu essen teilen, eine Dusche anbieten, vielleicht sogar die Kleider waschen.

Schätzungsweise 2200 Menschen sind in der Schweiz laut einer vom Bundesamt für Wohnungswesen beauftragten Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz obdachlos. 83 Prozent sind Männer, das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. 

Wer kümmert sich um sie? Die Schweiz anerkennt in der Bundesverfassung zwar das Grundrecht auf Hilfe in Notlagen. Es ist jedoch die Aufgabe der Kantone und Gemeinden, bedürftige Menschen zu unterstützen. Trotzdem herrscht vielerorts ein eingeschränktes Problembewusstsein bezüglich Obdachlosigkeit und drohenden Wohnungsverlusts. Auch bestehen Unklarheiten über Zuständigkeiten. Darauf weist die Studie hin. Deutlich zeigt es der Fall der Notschlafstelle Olten. 

Geht es um Menschen, die durch alle Maschen des Sozialstaats fallen, sind Mitgefühl und Solidarität gefordert – von uns allen und über die Kantonsgrenzen hinweg.

Doch wer kein Dach über dem Kopf hat oder keines findet, das bezahlbar ist, braucht sofort Hilfe. Umso wichtiger sind private Initiativen wie der Verein Schlafguet in Olten und die christlich geprägten Sozialwerke. Sie helfen da, wo sich niemand zuständig fühlt. Ohne sie scheint es nicht zu gehen. Die Heilsarmee betreibt in mehreren Städten Notunterkünfte. 

In Zürich kümmern sich Hilfswerke wie Solidara oder das Sozialwerk Pfarrer Sieber seit Jahrzehnten um Menschen in Not. Auch im Aargau werden Notschlafstelle und Notpension vom christlichen Sozialwerk Hope und einem privaten Verein geführt. Nicht zu vergessen: Ohne die Hilfe von Freiwilligen, deren Einsatz oft auf dem Glauben gründet, könnte kein Projekt überleben. Geht es um Menschen, die durch alle Maschen des Sozialstaats fallen, sind Mitgefühl und Solidarität gefordert – von uns allen und über die Kantonsgrenzen hinweg.