«Das ist doch alles nur Habakuk»: So hört man es in Diskussionen zuweilen. Gemeint ist: «Das ist doch alles nur Unsinn.» Seltsam, wie der biblische Prophet Habakuk zum Synonym für Hafenkäse werden konnte – gerade er, der so viel Wahres verkündete.
Über die Person dieses israelitischen Propheten ist nichts bekannt. Der Kern seiner Verkündigung datiert auf die Zeit um das Jahr 600 v. Chr. herum, als das babylonische Grossreich neu erstarkte und sich durch dessen Expansionsdrang auch Israel bedroht fühlen musste. Der Prophet spürte, dass die Welt aus dem Lot geraten war. Am Anfang des Buches, das seinen Namen trägt, benennt er die Gewalt auf dieser Welt und fragt Gott, warum er nichts dagegen unternehme.
Daraufhin beauftragt ihn Gott, auf Tafeln aufzuschreiben, was er gesehen hat, damit sich andere Menschen daran orientieren können. Denn: Wer nicht rechtschaffen ist, wird seine Seele verwirken. «Der Gerechte aber wird durch seine Treue am Leben bleiben!» Am Ende siegen also Gott und seine Getreuen, auch wenn das Elend noch so gross ist. Was soll daran «Habakuk», sprich Unsinn sein? Vermutlich ging es Habakuk nicht anders als anderen Propheten: Seine Worte wurden belacht, bis sie dann doch wahr wurden.
